Karrais und Jung: Gäubahn muss zweispurig ausgebaut werden

FDP-Eisenbahnexperte Christian Jung MdB informiert sich in Rottweil

Auf dem Rottweiler Bahnhof machte sich der FDP-Bundestagsabgeordnete Christian Jung ein Bild über die Situation vor Ort. Auf Einladung von FDP-Landtagsabgeordneten Daniel Karrais kam es zum Informationsaustausch, an dem neben dem stellvertretenden Kreisvorsitzenden Josef Rack auch interessierte Bürger teilnahmen. (Foto: FDP)

Der Ausbau der Gäubahn ist ein wichtiges Anliegen. Darum hat der FDP-Landtagsabgeordnete Daniel Karrais seinen Kollegen Christian Jung aus dem Bundestag nach Rottweil eingeladen. Im Mai wurde kommuniziert, dass eine Finanzierungsvereinbarung mit der Bahn zum teilweise zweispurigen Ausbau der Gäubahn geschlossen worden sei. “Laut Verkehrsministerium liegt eine Finanzierungsvereinbarung vor, die Einzelheiten wurden den zuständigen Verkehrspolitikern im Verkehrsausschuss bisher aber nicht übermittelt”, sagte Jung. Er hat die Unterlagen nun bei Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer angefordert, da in der Vergangenheit immer wieder über den neuerlichen “Einsatz von Neigetechnik-Zügen auf der Strecke für die Finanzierung philosophiert” wurde. Dies hält Christian Jung nicht für zielführend, da die Neigetechnik wegen der technischen Probleme der vergangenen Jahre keine Option mehr für den Schienenpersonenverkehr und besonders den Fernverkehr bei Neubestellungen von Zügen sei.

Für den liberalen Bundespolitiker ist es zwingend, die Gäubahn wieder zweispurig auszubauen. Die Strecke sei eine internationale Verbindung, die als Magistrale von Mailand bis zu den Häfen in den Niederlanden weitergeführt werden könne. “Zudem ist die Gäubahn die Ausweichstrecke für die Rheintalbahn, sowohl im Personen- als auch im Güterverkehr”, sagt der Bundestagsabgeordnete mit Blick auf die Tunnelhavarie von Rastatt vor zwei Jahren. Die Schweiz, so der FDP-Politiker, sei stark am zweispurigen Ausbau interessiert und würde diesen unter bestimmten Voraussetzungen sogar mitfinanzieren. “Es ist nicht nachvollziehbar, warum auf deutscher Seite niemand zu Gesprächen über dieses Angebot bereit ist,” monierte Jung.

Insgesamt waren sich Karrais und Jung darüber einig, dass die Gäubahn nach Fertigstellung von Stuttgart 21 eine direkte Anbindung an den Hauptbahnhof benötige. “Die Gäubahn endet bald in Stuttgart-Vaihingen und ein Umstieg auf die S-Bahn wird nötig. Das darf nicht zur Dauereinrichtung werden”, ist FDP-Landtagsabgeordneter Karrais überzeugt. Es sei gefährlich, dass man aufgrund von Kapazitätsbedenken des neuen Bahnhofs über einen dauerhaften Halt in Vaihingen nachdenke, so Karrais. “Man hat uns außerdem eine direkte Anbindung an den Flughafen versprochen. Das müssen wir einfordern!” Gemeinsam wollen die beiden Liberalen auf Landes- und Bundesebene dahingehend Initiativen einbringen und so ständig auf den Ausbau hinweisen.

Infos zu Christian Jung:

Der FDP-Bundestagsabgeordnete und Verkehrspolitiker Dr. Christian Jung ist Mitglied des Ausschusses für Verkehr und digitale Infrastruktur des Deutschen Bundestags. Der Abgeordnete aus dem Wahlkreis Karlsruhe-Land hat seinen Schwerpunkt u.a. bei der Umsetzung des Bundesverkehrswegeplan 2030 und Infrastrukturplanung sowie in der Bahnpolitik und Eisenbahninfrastruktur. Jung drängt auf einen Ausbau des Schienennetzes, um insbesondere den Güterverkehr zu stärken.